Umgang und Unterhalt...SORRY KANN MICH NICHT KURZFASSEN!

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Sonnenschein21031
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Umgang und Unterhalt...SORRY KANN MICH NICHT KURZFASSEN!

Beitrag von Sonnenschein21031 »

Hallo Zusammen,
hier bin ich wieder und es könnte lang werden, ich versuche mich kurz zu fassen. Aber ein wenig ausholen muss ich dennoch…

Wie Ihr ja bereits gelesen habt, bin ich Mutti von zwei Mädels im Alter von 10 Jahren.

Der Vater der Kleinen hat sich bei den Mädchen seit 3 Jahren nicht mehr gemeldet.
Der Mann hat sich das Besuchsrecht/Umgangsrecht sehr einfach gemacht und irgendwann
musste ich ein paar Bedingungen knüpfen, weil das seelische Gleichgewicht meiner Mädchen ins Wanken geriet.
Er hat sich alle 5-7 Wochen mal gemeldet und sagte, mir dann: Jenny morgen könnte ich die Mädchen für ein paar Stunden
(nie länger als 4 Std.) zu mir nehmen. In den Wochen dazwischen kam nicht das kleinste Lebenszeichen vom Papa.
Auch nicht einmal telefonisch. Was das für die Mädchen bedeutete muss ich wohl nicht näher erläutern oder?

Melina bekam auf jeden Fall irgendwann einen gewissen Kontrollzwang. Es durfte nichts an einem falschen Platz liegen,
Stifte in der Schule hatten einen gewissen Platz, das Federmäppchen, die Getränkeflasche und so weiter.
Wenn sie dann mal bei Papa war tickte sie regelmäßig aus und schlug dann sogar ihre Schulkameraden.
Einmal flog ein Stuhl in Richtung eines Jungen, der sie geärgert hat.
(bzw. ein Stück Papier auf ihre Getränkeflasche legte und diese auch noch verstellte…so viel zu dem angedeutetem Kontrollzwang)

Daraufhin habe ich mir übers Jugendamt Hilfe bei einer Beratungsstelle geholt, damit das Umgangsrecht geregelt wird
und damit auch mit den Mädchen ein wenig psychologisch gearbeitet wird. Der Vater war darüber gar nicht erfreut und sagte zu mir,
dass ich mich doch ein wenig stärker verhalten und meine Probleme alleine lösen soll, anstatt mir Hilfe bei JA zu holen.
Die Beratungsstelle hat auch ihn ein paar Mal zu den Treffen eingeladen, aber er ist nie gekommen und hat sich auch nicht abgemeldet.
Er zeigte sich uneinsichtig und wie ein bockiges Kind.

Der Knackpunkt bei uns war zudem, dass wir waren nie verheiratet waren. Sonst wäre das mit dem Umgangsrecht vielleicht einfacher gewesen.
Ich wünschte mir für meine Mädchen einfach nur eine Lösung, in der er sich Mädels alle 2 Wochen für ein ganzes Wochenende zu sich holt
oder wenn er das nicht leisten kann wenigstens einmal im Monat. Selbst mit festen Tagen in der Woche, nach der Schule wäre ich einverstanden gewesen.
So dass die Mädchen aber wenigstens eine Kontinuierlität erfahren - und wissen, ah das Wochenende oder diese Tage ist Papa-Zeit und nehmen sich da nichts vor.
Ein geregelter Rhythmus halt…auf den sich die Zwillinge verlassen können.

Er wollte partout nicht darauf eingehen, warum auch…so wie es bisher lief war es doch am besten für ihn.
Bloß keine Verantwortung übernehmen und wenn er Lust und Laune hat, den Sugar Daddy spielen.
Was er damit seinen Mädchen antut darin wollte oder konnte er sich nicht einfühlen.

Wir (Beratungsstelle + Ich) haben daraufhin einen freundlichen aber dennoch bestimmten Brief verfasst und um einen kontinuierlichen Turnus, wie oben schon beschrieben gebeten. Ansonsten würde ich mir vorbehalten rechtliche Schritte einzuleiten, um dies zu gewährleisten. Seine Reaktion darauf war,
dass er sich ganz aus dem Leben seiner Mädchen gestohlen hat. Ich mache mir oft Gedanken, ob ich den richtigen Weg gewählt habe,
aber letztendlich musste ich auch an das psychische Wohl von Lucy und Melina denken.

Was ich nicht verstehe, der Mann hat sein gut 4 Jahren eine Freundin, die Erzieherin ist…gerade die sollte doch wissen, was er seinen Kindern antut…

Naja…kommen wir zu meinem eigentlichen Problem mit dem Kindsvater:

Er weigert sich den Unterhalt in angemessener Höhe zu bezahlen.
Wie Ihr wisst, lebe ich seit 5 ½ Jahren mit einem neuen Partner zusammen, der selber zwei Kinder hat.
Die Jungen kommen alle 2 Wochen und jeweils zu 50% der jeweiligen Ferien zu uns.

Mein Mann hat naürlich sein Päckchen an Unterhalt zu tragen. Er bezahlt monatlich seine knapp 600 Euro und kann mich da nicht wirklich auch noch auffangen.

Der Kindsvater ist Fahrlehrer. Verdient recht gut. 1.700 (NETTO) bei gerade mal 130 Std. im Monat!!!
Ich arbeite gerade mal 5 Stunden weniger und bin in Teilzeit angestellt.

Das heißt er hätte genug Zeit... sich einen Nebenjob zu suchen oder mehr Std. zu nehmen.

Durch einen Gerichtsentschluss ist entschieden worden, dass er den vollen Satz Unterhalt zu leisten hat.
Er jammerte aber immer rum und meinte er könne das nicht leisten. Übers JA einigten wir uns dann erst mal auf 150 Euro pro Kind.

Jetzt kommt es:
Im April letzten Jahres, erfuhr ich zufällig über einen Zeitungsartikel, dass er und sein Vater eine Fahrschule eröffnet haben.
Ich war geschockt, knapp 20.000 Euro bei mir in der Kreide stehen aber eine Fahrschule eröffnen können???

Daraufhin fing in an ein wenig zu forschen.

:mrgreen: FACEBOOK SEI DANK!!! :mrgreen:
Er und seine Freundin leben zusammen, heißt er hat noch nicht einmal die gesamten Mietkosten.
Das Jugendamt bat ihm immer wieder seine Einkommensverhältnisse und monatlichen Kosten offen zu legen. Das hat er nie wirklich gemacht.

Beide können in den Urlaub fliegen, halten sich zwei Pferde und einen Hund.
Alle zwei Jahre kauft er sich ein neues Auto. Das letzte haben sie sich gerade im Oktober letzten Jahres, in Wolfsburg abgeholt.
:evil: Sie können quasi wie die Made im Speck leben, :evil: während wir noch nicht einmal in der Lage sind Rücklagen zu bilden
bzw. mit den Kindern in den Urlaub zu fahren.

Das Jugendamt wurde eingeschaltet und die haben auch sofort agiert!

Kommen wir wieder zur Fahrschule. Die Familie hat das ganz geschickt eingefädelt…
Der Vater von dem Kindsvater ist der Geschäftsführer und der KV ist in einer Beraterfunktion tätig… (Aber wird als Fahrlehrer auf deren WEBSIDE aufgeführt)
Seine Freundin, arbeitet als kfm. Angestellte in der Fahrschule…ich denke auch eher nebenbei…da Fahrschulen meistens erst ab späten Nachmittag aufmachen.

(Ach ja eins sollte noch erwähnt sein, die Eltern vom dem Vater meiner Zwillinge haben ebenfalls keinen Kontakt zu Ihren Enkeln…)

Das Jugendamt hat versucht über seine Eltern noch einen Teil des Unterhalts zu bekommen, aber hat auch nicht geklappt.

Nun ging es einen Schritt weiter, in die Lohnpfändung und hier stecken wir nun fest.

Die Fahrschule, für die er eigentlich arbeitet, sagt, er könne nur 140 Euro bezahlen. Sprich 70,00€ pro Kind
und hat entsprechend auch nur 140,00 Euro an das Jugendamt überwiesen.

Für mich brach erst mal eine Welt zusammen, weil ich hier Kosten habe, die bezahlt werden müssen, aber ich einfach nicht bezahlen kann.
Wie sich das noch entwickelt kann ich noch nicht absehen. Meine Ju.Amt-Tante sagt, ich soll noch bis nach Ostern die Füße stillhalten
und wenn sich dann nichts tut, Strafanzeige stellen. :cry:

Frage!!! Gibt es für uns die Chance aufstockende Sozialhilfe oder ähnliches zu erhalten?

Immerhin wohnen wir in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft und mir sagte man, dass es da für mich schlecht aussieht,
weil mein Partner ja ebenfalls Geld mit nach Hause trägt… Ist ja auch schön und gut…aber wie sieht die Lage bei Partnern aus…
die den Unterhalt für deren Kinder zahlen und der andere Partner nicht das ihm zustehende Geld bekommt?

Ich finde hier ist eine fiese Lücke im System.

Den Unterhaltsvorschuss braucht ihr mir nicht mehr vorzustellen… :mrgreen: den habe ich bereits erhalten. :cry:

So jetzt habe ich doch einen kleinen Roman geschrieben…ich kann mich einfach nicht kurz halten…
ich hoffe ihr habt trotzdem alles gelesen und könnt mir ein paar Tipps geben.

Vielen lieben Dank und herzliche Grüße
Sonnenschein21031
Hollerkönigin

Re: Umgang und Unterhalt...SORRY KANN MICH NICHT KURZFASSEN!

Beitrag von Hollerkönigin »

Liebe Sonnenschein,

leider kenne ich mich mit solchen Sachen wie Umgangsrecht und Unterhaltsrecht in dieser Konstellation nicht sonderlich gut aus.
Dennoch möchte ich menschlich hier mal meine Sicht der Dinge beitragen und auch eine pragmatische Empfehlung geben.

1. Das Menschliche
Deine Mädels sind nun 10 Jahre, an der Schwelle zur Pupertät, einer Zeit, die eh schwierig genug ist und in der zusätzliche Enttäuschungen neben den allzu normalen Katastrophen "Pickel auf der Nase, herbe Probleme mit dem Selbstbild oder gar der erste Liebeskummer" nicht wirklich förderlich sind.
Mir scheint Dein Ex-Partner und Erzeuger der Mädels ein reiner Wochenend-Sonnenschein- und Weihnachten-fällt-auf-Ostern-Papi.
Ich würde da keinen Umgang forcieren, denn das Mutterbild verschiebt sich in der Pupertät und wenn dann eines Deiner Mädels Halt bei diesem Vater sucht, da kann doch nur eine herbe Enttäuschung bei rauskommen, oder?! Ich würde den Umgang eher sogar knapp halten und sicher nicht versuchen etwas zu erzwingen, wozu dieses "große Kind" offenbar nicht bereit ist.
Die Art und Weise, wie er seine finanzielle Situation verschleiert und sich und seiner Freundin einerseits kräftig was gönnt, dann aber gerade mal 70,- EUR pro Kind zahlt ist nahezu lächerlich und spricht ebenso für sein mangelndes Verantwortungsgefühl.
Eigentlich wünsche ich Dir einen fetten Lottogewinn, damit Dich der Kerl nicht mehr beschäftigen muss und zumindest das Finanzielle gedeckelt ist. Klappt halt nicht immer.

2. Rechtslage, Beratung und Finanzen
Nun aber der handfeste Rat. Schließe eine Rechtsschutzvericherung mit geringer Wartezeit ab und informiere Dich genau, ob die bezahlen, wenn der Fall bereits so lange mit dem Jugendamt oder Sozialamt schwelt. Vielleicht kann Dir hier ProFamilia weiterhelfen, die vielleicht auch einen Tipp für einen guten Anwalt in Sachen Unterhalt für nichteheliche Kinder haben.
Diese Überschreiberei von Eigentum, als Unternehmer für einen Apfel und ein Ei angestellt sein ist natürlich ein klarer Hinweis darauf, dass Geld da wäre, um den Unterhalt angemessen mitzutragen. Nun muss man es ihm nur nachweisen und die Kinder wollen JETZT Essen, Trinken, gekleidet werden etc. Also wird es eine langwierige Sache und oft gewinnt nicht der mit dem moralischen Recht, sondern der mit dem pfiffigeren Anwalt. Dafür müsste das Amt eigentlich aushelfen können, da kennen sich aber auch die Anwälte aus. Sobald Dein EX dann auch nur einen Cent auf seinem Konto hat (auch Fahrschulen gehen Pleite und er könnte schon morgen wieder angestellt sein, ohne dass sein Chef krumme Touren mitfährt) holt sich das Amt das Geld zurück.
Zumindest beim Unterhalt wegen Pflege für Eltern funktioniert das so.

Noch etwas Gutes hat so ein Anwalt, Du kannst all den berechtigten Hass und die Wut auf Deinen Ex dort abladen und belastest Deine neue Beziehung und die Kinder nicht damit.

However, schnell , mal für 3 EUR Lotto spielen und ansonsten ganz viel Glück und Kraft

Deine
Gabi
Antworten