von der Schwierigkeit mit einem Vater verheiratet zu sein

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Viola tricolor
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Registriert: Fr 16. Jun 2006, 11:01

von der Schwierigkeit mit einem Vater verheiratet zu sein

Beitrag von Viola tricolor »

Hallo,

ich freue mich sehr, daß hier ein schönes Forum zum Thema Patchwork entsteht. Wie schwierig es ist in einer solchen Situation zu leben, habe ich selbst erfahren müssen:

Ich habe meinen jetzigen Mann vor fünf Jahren kennengelernt und nach vielen Umwegen sind wir dann vor vier Jahren zusammengezogen und haben vor zwei Jahren geheiratet. Seine beiden Kinder sind heute 7 und 15 Jahre alt. Die Mutter der Kinder lebt zwei Straßen von uns entfernt. Es gibt ein großzügiges Umgangsrecht, geteiltes Sorgerecht und mein Mann zahlt den Unterhalt für die Kinder. Das Verhältnis zwischen meinem Mann und der Mutter der Kinder ist sehr distanziert, es kommt häufig zu Auseinandersetzungen und es ist schwer Absprachen zu treffen. Das Verhältnis zwischen mir und der Mutter der Kinder ist miserabel, ich bin gerne mal die Zielscheibe für Beschimpfungen. Darum vermeide ich auch den Kontakt zu ihr so weit es geht. Die Kinder hab ich sehr gern und wir kommen gut miteinander aus.

Ich bin 32 Jahre alt, habe noch keine eigenen Kinder und habe eine große Sehnsucht danach eine eigene Familie zu gründen. Und damit fingen die Probleme so richtig an. Mein Mann war skeptisch, er hatte viele Ängste resultierend aus der üblen Erfahrung, daß er damals von seiner Ex auf die Straße gesetzt wurde und von heute auf morgen kaum noch Kontakt zu seinen Kindern hatte (das hat sich ja zum Glück wieder geändert, war aber ein langer Weg). Es gab finanzielle Sorgen. Ein weiteres Kind zu finanzieren wäre sehr schwierig. Nach Abzug der Unterhaltskosten für seine Beiden bleibt nicht genug übrig um eine zweite Familie zu ernähren und ich müsste sehr schnell wieder arbeiten gehn.

Ich bekam zu spüren, daß ich in eine Rolle gelandet war, in der ich mich nicht wohl fühlte: ich war inzwischen zur "Ersatzmutter" seiner Kinder geworden, wenn die bei uns waren und mußte meine Sehnsucht nach einer eigenen Familie unterdrücken.

Trotzdem unternahmen wir einen Versuch ein gemeinsames Kind zu bekommen. Ich verlor das Kind am Anfang der Schwangerschaft. Mein Mann schien darüber nicht traurig zu sein, ich war mit meiner Trauer alleine. Unsere Ehe geriet in eine Krise.

Vollkommen frustriert bin ich vor einem halben Jahr aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Mein Auszug war ein Schock für meinen Mann, der dazu geführt hat, daß er Vieles überdacht hat und wir in vielen Gesprächen wieder aufeinander zu gegangen sind. Eine Familie im konventionellen Sinne ist für uns nicht möglich. Wir sind uns einig geworden, daß es besser für uns ist die Lebensbereiche zu trennen. Mein Mann und seine Kinder leben in der Zeit in der die Kinder da sind in seiner Wohnung. Ich komme ab und zu dazu, aber als "Gast" und nur wenn ich will. Mein Mann und ich leben unsere Beziehung abwechselnd in seiner und meiner Wohnung. Wir träumen jetzt gemeinsam von gemeinsamen Kindern. Wir entwickeln neue Ideen, wie es möglich sein wird teilweise gemeinsam zu leben und in bestimmten Bereichen für jeden eigene abgegrenzte Bereiche zu schaffen.

Ich freue mich darauf hier auf andere zu treffen, die ähnliche Situationen kennen und über Eure Ideen zu reden.

Liebe Grüße, *Viola*
Zuletzt geändert von Viola tricolor am Fr 16. Jun 2006, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas Gerling-Nörenberg
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Herzlich willkommen

Beitrag von Thomas Gerling-Nörenberg »

Herzlich willkommen viola tricolor hier im Forum...

ich war vor 20 Jahren in ähnlicher Situation - aber als Mann mit einer Frau (die jetzt meine Ehefrau ist) mit zwei Kindern, die jetzt erwachsen sind und schon wieder jeweils ein Kind haben. - Und dann haben wir zwei Kinder gemeinsam bekommen, die nun auch auf das Erwachsenen - Alter zugehen...

Aber es war ein schwieriger Prozess - aber am Ende, oder sagen wir mal ziemlich am Ende ist die Rückschau doch so, dass wir es gemeinsam, alle beteiligte Eltern und Kinder gut hinbekommen haben.

Ich wünsche Ihnen noch gute "Gespräche" hier im Forum-Raum.

Herzlichen Gruß
Thomas Gerling-Nörenberg und viel Kraft für die weitere "Familienplanung"
melani27
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das kenn ich

Beitrag von melani27 »

ich bin mit meinen partner jetzt fast 2 jahre zusammen,wir haben unsere beziehung sozusagen im zeitraffer geführt:wir kannten uns flüchtig sind zusammengekommen und ne woche später haben wir angefangen mit den kindern(er 2,ich2) was zu unternehmen.einen monat danach sind wir zusammengezogen.seine kinder sprechen mich teilweise mit mama an und meine ihn mit papa,ich könnte mir sehr gut vorstellen noch ein gemeinsames kind zu bekommen mein partner ist der sache bis jetzt skeptisch eingestellt,vor kurzem bin ich mit meinen kids zurück zu meinen eltern (haben ein haus)gezogen da wir es finanziell einfach nicht schaffen:mein partner verdient nicht genug um 2 familien zu ernähren und ich verdiene nicht genug um das defizit auszugleichen.ergo immer mehr streit.zur zeit versuchen wir mehr paar zu sein und finden in einigen punkten wieder zu einander.manchmal ist es einfach besser nicht zusammen zuleben um festzustellen was beide wirklich wollen.grüsse melani
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