Vorstellung

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katinka
Beiträge: 1
Registriert: Do 16. Jun 2011, 09:18

Vorstellung

Beitrag von katinka »

Hallo, ich bin seit heute Mitglied in diesem Forum und möchte gern meine Geschichte erzählen und hätte gern Eure Meinung dazu gehört. Ich lebe seit 1997 vom Vater meiner Kinder getrennt. Ich habe sehr schnell einen neuen Partner gefunden zu dem ich mit meinen beiden Töchtern (damals 4 und ein 3/4 Jahr) 1998 gezogen bin. 2000 haben wir geheiratet. Mein Mann hat ebenfalls 2 Kinder die aber schon so alt sind, dass sie nicht mehr bei uns wohnen uns aber regelmäßig besuchen. Das Verhältnis ist sehr gut auch zu meinen Kindern, ich denke das liegt auch daran, dass der Altersunterschied sehr gross ist und die Kinder sich nie als Konkurrenten gesehen haben. Heute sind meine beiden Mädchen 18 und 14 Jahre alt. Die jüngere von beiden sieht in meinem Mann ihren Vater, obwohl sie weiss, dass er es nicht ist, aber zu ihrem leiblichen Vater hat sie seit einigen Jahren keinen Kontakt mehr. (Dieser wurde vom Vater abgebrochen) Schwieriger ist das Verhältnis von meiner grossen zu meinem Mann. Sie ist eigentlich ein sehr umgängliches Kind, hat jetzt ihren Schulabschluss mit einem sehr guten Ergebnis gemacht und macht uns auch sonst keine Sorgen (Partys und Freunde im normal verträglichen Rahmen) , aber das Verhältnis ist trotz all der Jahre die wir zusammen wohnen, kühl geblieben und sie rebelliert immer wieder gegen ihn. Da ich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin , zehrt dieses Verhalten an meinen Nerven, da ich mich immer zwischen den beiden sehe. Ich streite mich eigentlich nur mit meinem Mann ihretwegen, da ich immer denke ich muss sie verteidigen. Ich glaube das nutzt sie auch aus und gebärdet sich ziemlich egoistisch. Zu mir ist sie natürlich das liebe Lämmchen.
Ich hatte immer gehofft, dass wir eine "normale Familie" werden können, aber leider scheint dies gescheitert. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich würde mich über Austausch freuen.
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Thomas Gerling-Nörenberg
Site Admin
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Re: Vorstellung

Beitrag von Thomas Gerling-Nörenberg »

Hallo Katinka, herzlich willkommen in unserem Forum,

Zunächst ist es ja wunderbar, dass Ihre ältere Tochter im "normalen" Leben so gut zurecht kommt. Diese positiven Seiten sollten auch immer wieder wahrgenommen und wert-geschätzt werden... (denn das gibt Kraft, die in unseren Patchworkfamilien so nötig ist)

Sie schrieben, dass Ihre jüngere Tochter zu ihrem leiblichen Vater keinen Kontakt mehr hat. Wie ist es mit Ihrer älteren Tochter, wie ist ihr Kontakt zum leiblichen Vater oder wird der eher idealisiert? Die Bilder, die unsere Kinder von ihren leiblichen Eltern im "Kopf" pflegen, sind für den Umgang des Patchworkpartners elementar. Daher würde ich auch in diese Richtung "schauen"...

Zudem ist es für das ältere Kind, wenn ein "neuer" Partner in die Familie kommt, meist ein gefühltes "Wegnehmen" der besonderen Nähe zum Elternteil, also zu Ihnen. Es kann sein, dass Ihre Tochte dies als Konkurenz zu Ihrem Ehemann bis heute kultiviert hat so z.B. "er hat mir meinen "Vater" weggenommen und nun auch noch die besondere Nähe zu meiner Mutter"...- war das schon einmal Thema in ihrer Familie? - vielleicht ist dies auch verschüttet, dann ist es hilfreich, zum Aufarbeiten dieser Problematik professionelle Hilfe zu suchen.

Ihre Hoffnung eine "normale Familie" zu werden kann ich verstehen, aber wir "Patchworks" habe `was besonderes und darauf sollten wir auch mal stolz sein, denn eine Trennung gut verarbeitet zu bekommen und den Kindern auch dazu funktionierende "Muster" von Beziehungsleben anzubieten aber auch neue Erwachsene, bzw. Großeltern, die sich um sie kümmern, ist ja auch etwas Gutes!
Herzlichen Gruß
Thomas Gerling-Nörenberg
Hollerkönigin

Re: Vorstellung

Beitrag von Hollerkönigin »

Liebe Katinka,
sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber zu manchen Zeiten bin ich selbst so verstrickt in meinen Problemen, dass ich mich für keinen guten Ratgeber halte.

Ich kann Deine Sehnsucht eine "normale" Familie sein zu wollen so gut nachvollziehen, kann Dir aber leider aus meiner Erfahrung heraus keine großen Hoffnungen machen, dass es so etwas gibt. Bei uns bin ich die Stiefmutter, die Wurzel allen Übels und werde von meinen beiden Adoptivkindern (ich habe die Kinder meines Mannes, deren Mutter 1995 starb adoptiert) auch im 11ten Jahr abgelehnt, habe die Position des Sündenbocks und Prügelknaben und komme gegen die idealisierte verstorbene Mutter nicht an. War auch nie meine Absicht, aber wenn in der Phantasie des Kindes eine nicht reale Person als Engel idealisiert wird, dann kann man nur verlieren.

Auch im Verhältnis zu meinem Mann sind die Kinder, heute 17 und 18 immer wieder Streitpunkt und wenn ich ehrlich bin, wäre ich längst geflohen aus der kalten, distanzierten Atmosphäre, die ich ohne meinen Willen zwischnezeitlich mit den Kindern lebe, wenn unser gemeinsames Kind, heut 8 Jahre nicht da wäre. Auch bei seinen Kindern und mir hat sich nie Nähe, Zuneigung eingestellt - und was mich immer wieder schockiert, durch die ständigen Kriege hier im Haus ist noch nicht mal eine gewissene Achtsamkeit füreinander übrig geblieben.

Ich weiß nicht, ob ich das Jahr noch durchstehe, bis der Große eine Lehrstelle hat und damit die finanzielle Möglichkeit da ist und er ausziehen kann? Die Mißachtung oder vielleicht schon Verachtung, die er mir entgegen bringt ist unendlich schwer zu ertragen.

Wie geht es Deinem Mann mit der Situation? Vielleicht solltet Ihr mal Kinder und Familie ausblenden und Euch um Euer "Paar sein" kümmern. Deine Tochter ist 18, wird auch über kurz oder lang ihre eigenen Wege gehen. Ich kann nur empfehlen, dass Du versuchst neutral zu bleiben, denn ich stecke in der Haut Deines Mannes und kann nachvollziehen, wie es ist über ein Jahrzehnt die Verantwortung, Pflichten und ggf. auch Kosten für ein Kind zu tragen, das einen bekämpft.

Was ich für unmöglich halte, ist dass Du alleine als Vermittler (will Deine Tochter überhaupt ein Vermitteln, oder wirst Du als Prellbock mißbraucht?) da etwas verändern kannst. Wenn, dann vielleicht die ganze Familie in einer Familientherapie. Unsere Kinder haben leider signalisiert, dass sowas mit ihnen nicht läuft, vor allem weil es zwei Kinder sind, die mich eigentlich nicht wollen.
Aber Deine Jüngere scheint doch auch an Harmonie interessiert zu sein. Vielleicht würde es bei Euch ja klappen?!

Ich wünsche Dir und Eurer Beziehung viel Kraft und Durchhaltevermögen

Alles Liebe

Gabi
yosemite
Beiträge: 2
Registriert: Mi 14. Jun 2006, 16:19
Wohnort: kreis borken

Re: Vorstellung

Beitrag von yosemite »

Hallo Katinka,

auch ich bin der Meinung bzw lebe/erlebe das wir "Patchworker" nie eine ganz "normale"
Familie sein werden bzw leben können.

In meiner kleinen Phantasiewelt hätte ich auch gern unsere normale Familie aber da rühren von aussen
viele andere Köche an dem Brei rum.

Ich bin jetzt im 9. Jahr des Patchworkerdasein. Als wir anfingen waren die "zusammengewürfelten Kinder"
9,8 und 2x6 demzufolge heute 18,17,2x15. Die ganzen Jahre war immer mein Gedanke,durchhalten irgendwann ist es vorbei,
dann sind sie groß und dann kann das Leben beginnen :oops:
Sicherlich nicht die optimale Denkweise aber in "normalen" Familien freuen sich die Eltern ja auch auf die
Zeit nach dem Kindererziehen, wieder Zeit für das eigene Leben zu haben und somit ist ers für mein Gewissen ok :mrgreen:

Somit denke ich auch für Dich, Deine Älteste geht bald Ihren eigenen Weg. Ich denke dann entzerrt sich schon vieles.

Alles Liebe und Gute für Dich und Deiner Familie
lg
Yosemite
Manu
Beiträge: 10
Registriert: Do 27. Aug 2009, 05:37

Re: Vorstellung

Beitrag von Manu »

Hallo Katinka,
ich kann deinen wunsch auch sehr gut verstehen,aber kann dir auch nur sagen, das es keine normale familie ist. ich lebe im 5 jahr unserer patchworkfamilie und frage mich auch manchmal wieso ich mir das antue. naja, es gibt bei uns dann doch auch die kleinen momente,wo ich denke , ok dafür lohnt sichs dran zu bleiben.ich bin mit meiner tochter 11 zu meinem mann und seinen jungs 11 und 13 ins haus gezogen. am anfang wars ganz gut,aber ab dem zeitpunkt wo die mutter der jungs von uns erfuhr wurde es schwieriger. die jungs leben bei uns die mutter hatte sich aus der ursprungsfamilie raus entschieden , wegen einem anderen mann. leider kann sie mit ihrer entscheidung nicht leben und lässt das über die kinder raus. die kinder untereinander vertragen sich so la,la. sie kommen jetzt alle in die pubertät und dem entsprechend kracht es bei uns auch oft. meine tochter hat zu ihrem leiblichen vater kaum kontakt, wünscht sich manchmal mein mann wäre ihr vater und manchmal verflucht sie ihn. erschwährend kommt hinzu , das sie adhs hat und nicht sehr pflegeleicht ist. die jungs haben da auch kein verständnis für ihr verhalten. die mutter der beiden hetzt die kinder auch immer auf,sie zieht die jungs in alles mit rein. wir waren auch schon beim jugendamt,da das verhalten der jungs auch problemmatisch wurde,da sie zwischen den stühlen stehen. mein mann hat da mehrere gespräche geführt,aber sie ändert ihr verhalten nicht wirklich. mit mir redet sie nicht, obwohl ichs schon mehrmals probiert habe,aber keine chance.sie hat mich, uns von anfang an schlecht gemacht und das ist drin bei den jungs. obwohl sie mir gegenüber nicht frech werden,aber ich weiß manchmal nicht wie echt sie sind. meine tochter hat sie schonmal fiese kröte genannt bei den jungs und ihren ex arschloch u. penner. das hat der jüngere dem mann vom jugendamt erzählt. mir tuen da die jungs leid , denn das ist nicht gut für sie. ich bzw wir haben jetzt entschieden,zu versuchen bei uns zu bleiben, das nicht mehr so an uns ran zu lassen und die dinge hier bei uns zu kären. mein mann muss dann gespräche mit den jungs führen und wir fünf müssen miteinander reden. es ist schwer, da es meinem mann schwer fällt da richtig mitzumachen. ich habe viel versucht,gelesen usw,aber ich bin auch noch nicht da wo ich sein wollte. man muss auf sich aufpassen und versuchen immer mal wieder kraft zu tanken,sonst ists schwierig das auszuhalten.
Manu
Beiträge: 10
Registriert: Do 27. Aug 2009, 05:37

Re: Vorstellung

Beitrag von Manu »

Hallo Katinka,
ich kann deinen wunsch auch sehr gut verstehen,aber kann dir auch nur sagen, das es keine normale familie ist. ich lebe im 5 jahr unserer patchworkfamilie und frage mich auch manchmal wieso ich mir das antue. naja, es gibt bei uns dann doch auch die kleinen momente,wo ich denke , ok dafür lohnt sichs dran zu bleiben.ich bin mit meiner tochter 11 zu meinem mann und seinen jungs 11 und 13 ins haus gezogen. am anfang wars ganz gut,aber ab dem zeitpunkt wo die mutter der jungs von uns erfuhr wurde es schwieriger. die jungs leben bei uns die mutter hatte sich aus der ursprungsfamilie raus entschieden , wegen einem anderen mann. leider kann sie mit ihrer entscheidung nicht leben und lässt das über die kinder raus. die kinder untereinander vertragen sich so la,la. sie kommen jetzt alle in die pubertät und dem entsprechend kracht es bei uns auch oft. meine tochter hat zu ihrem leiblichen vater kaum kontakt, wünscht sich manchmal mein mann wäre ihr vater und manchmal verflucht sie ihn. erschwährend kommt hinzu , das sie adhs hat und nicht sehr pflegeleicht ist. die jungs haben da auch kein verständnis für ihr verhalten. die mutter der beiden hetzt die kinder auch immer auf,sie zieht die jungs in alles mit rein. wir waren auch schon beim jugendamt,da das verhalten der jungs auch problemmatisch wurde,da sie zwischen den stühlen stehen. mein mann hat da mehrere gespräche geführt,aber sie ändert ihr verhalten nicht wirklich. mit mir redet sie nicht, obwohl ichs schon mehrmals probiert habe,aber keine chance.sie hat mich, uns von anfang an schlecht gemacht und das ist drin bei den jungs. obwohl sie mir gegenüber nicht frech werden,aber ich weiß manchmal nicht wie echt sie sind. meine tochter hat sie schonmal fiese kröte genannt bei den jungs und ihren ex arschloch u. penner. das hat der jüngere dem mann vom jugendamt erzählt. mir tuen da die jungs leid , denn das ist nicht gut für sie. ich bzw wir haben jetzt entschieden,zu versuchen bei uns zu bleiben, das nicht mehr so an uns ran zu lassen und die dinge hier bei uns zu kären. mein mann muss dann gespräche mit den jungs führen und wir fünf müssen miteinander reden. es ist schwer, da es meinem mann schwer fällt da richtig mitzumachen. ich habe viel versucht,gelesen usw,aber ich bin auch noch nicht da wo ich sein wollte. man muss auf sich aufpassen und versuchen immer mal wieder kraft zu tanken,sonst ists schwierig das auszuhalten.
LG Manu
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