Ich weiß nicht weiter...bin ich wirklich an allem Schuld?

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Kati1978
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Ich weiß nicht weiter...bin ich wirklich an allem Schuld?

Beitrag von Kati1978 »

Hallo zusammen,bin echt verzweifelt...
Also zu meiner Vorgeschichte,ich habe meinen Mann vor 5 Jahren durch eine Anzeige in der Zeitung kennengelernt,er brachte in unsere Beziehung einen 5 jährigen Sohn mit,der auch bei ihm lebt.
Seit 4 Jahren wohnen wir nun zusammen,was auch am Anfang sehr gut funktionierte,ich war zwar 52 Stunden die Woche arbeiten,aber trotzdem noch viel bei meiner Familie.
Seit 2007 ist nun unser gemeinsamer Sohn auf der Welt,der aber nicht gepant war,zumindest nicht von meinem Mann.Ich wollte schon immer Kinder,aber er war damals noch zu keinem zweiten bereit.Wie es der D....so wollte,wurde ich aber mit Pille schwanger und für uns war klar,das Kind bekommen wir.
Aber ab dem Zeitpunkt fingen bei uns die Probeme an.Ich bin seit der Elternzeit natürlich nicht mehr arbeiten gegangen und war zuhause für die Kids zuständig.(Vor der Ss waren meine Schwiegereltern,wohnen mit im Haus,für den großen da).
Ich habe dann natürlich auch Regeln eingeführt,weil ich es wichtig finde,dass Kinder diese einhalten und somit es einen strukturierten Tagesablauf gibt.
Dieses passte aber sowohl meinen Schwiegereltern sowie meinem Mann gar nicht,weil er meinte ich wäre viel zu streng.
Nur mal so zum Beispiel:
-Bettgehzeiten für den großen(9j.) waren im letztem Jahr 19 Uhr und er durfte dann noch eine Std. sein Hörspiel hören -fand ich vollkommen ok in der Schulzeit,meinem Mann war das alles viel zu früh!!!Jetzt habe ich es dieses Schuljahr,auch weil er jetzt schon 10 Jahre ist,auf 20 Uhr verlängert,wieder gab es Streit,das wäre immer noch zu früh.
-der kleine(2,5J.) geht um 19 Uhr ins Bett,aber auch nur so spät,weil er mittags noch 2-3 Stunden schläft-versteht mein Mann auch wieder nicht.

Dann gelten natürlich für den großen schon mehr Regeln als für den kleinen,z.B. soll der große sein Zimmer aufräumen,morgens sein Bett machen und seine Schmutzsachen in die Wäsche räumen.Das wäre alles zuviel für das Kind.Wenn ich mal nicht da bin und nur mein Mann ,werden diese Sachen nicht gemacht.

Selbst der kleine räumt mittlerweile seine Spielsachen schon weg,wenn ich es ihm sage.
Oder er räumt seinen Teller ohne Aufforderung in die Spülmaschine,was der große nur unter murren macht,wenn ich es ihm sage.

Mehr Regeln gibt es eigentlich schon gar nicht,also wiklich nur Spielzeug und Zimmer aufräumen und das war es,wenn ich da an meine Kidheit denke,musste ich in dem Alter von 10 Jahren schon mehr machen.

Es sind oft nur Kleinigkeiten,die schon zum Streit führen,ich kann es nicht haben,wenn die Kinder alles liegen lassen,anstatt es sofort weg zu räumen,oder wenn man etwas vorher abgesprochen hat und mein Mann es dann doch wieder alles ändert,weil er anderer Meinung ist.

Die ganze Sache ist nun so,dass mein Mann meint ich würde nur mit dem großem schimpfen und ihn zurecht weisen,dass könnte er nicht akzeptieren und war letzte Woche schon soweit,sich von mir zu trennen.

Ich bin der Meinung,dass es ganz schwierig für mich ist,alles richtig zu machen,wenn er mich in keinster Weise dabei unterstützt.Zumal sich seine Eltern auch immer noch ein mischen.(der große hätte es schon so schlimm getroffen,seine Mama hat ihn mit 2 Jahren verlassen und will nichts von ihm wissen,Aber muß man denn da jetzt noch Jahre drauf rumkauen und ihn so in Schutz nehmen.)
Der große hat dadurch,durch das ganze bemuttern seiner Oma schon solche Schwierigkeiten an Selbstwertgefühl,dass er sich in der Schule nicht gegen seine Mitschüler durch setzen kann und bei jeder Kleinigkeit heult.Aber selbst teil er auch aus,was seine Oma ja nicht glaubt.Das ist doch auch nicht normal,oder?



Mein Mann dagegen spricht nicht mit mir über bestimmte Erziehungsmaßnahmen und wirft mir immer vor,ich würde nur schimpfen.Er dagegen läßt fast immer alles durch gehen,wenn der große was kaputt gemacht hat,wird es halt neu gekauft,anstatt ihm auch mal was vom Taschengeld zu kürzen,damit er lernt mit seinen Sachen umzugehen.

Mein Mann kommt von der Arbeit nach hause und setzt sich vor dem Laptop.Er fragt nicht einmal,wie war dein Tag,was machen die Kinder.
Stattdessen meint er immer ich würde nur meinen Sohn lieben und nicht seinen.Das stimmt aber nicht,ich liebe seinen Sohn nunmal anders,da ich ihn nicht unterm Herzen getragen habe.Kann man das nicht verstehen?

Ich mache wirklich alles für das Kind,ich wecke ihn morgens,mache ihm Frühstück,schicke ihn zur Schule,hole ihn wieder ab.Dann essen wir gemeinsam,danach soll er seine Hausaufgaben machen(die Lehrerin fordert,dass die Kinder alleine arbeiten sollen und nur gegebenfalls Hilfestellung in Anspruch nehmen sollen),was jeden Tag ein Kampf ist,weil er keinen Bock hat und auf stur stellt,wenn er was nicht versteht(ein weiterer Streitpunkt bei uns).
Nach den Hausaufgaben bringe ich ihn noch zum Fussballtraining oder zu Freunden,abends bringe ich beide Kinder ins Bett,mein Mann sitzt währenddessen auf dem Sofa,sofern er nicht Spätschicht hat.
Was soll ich denn noch alles tun,nebenher kaufe ich noch ein,kümmer mich um den kleinen und Haushalt.Ich kann irgendwann echt nicht mehr,zumal von ihm nichts kommt,als Vorwürfe.Klar bin ich eine strenge Mutter,aber soll ich denn immer alles durch gehen lassen.

Ein weiterer Streitpunkt sind zur Zeit auch noch die Finanzielen Sorgen,er geht im Dreischichtsystem arbeiten,aber zur Zeit in Kurzarbeit,ich gehe einmal die Woche zwei Stunden putzen,weil der kleine erst jetzt in den Kindergarten gekommen ist und weder meine Mann noch meine Schwiegereltern,die ja im Haus wohnen,bereit sind,den kurzen mal für ein paar Stunden zu nehmen.Somit kann ich schlecht arbeiten gehen.Jetzt wo der kleine im Kindergarten ist,möchte ich mir für vormittags eine Arbeit suchen,aber das ist alles nicht so einfach hier auf dem Land.Das führt auch immer wieder zu Streitereien,andererseits will er sich dann auch nicht noch um den Haushalt kümmern,irgendwie fühle ich mich da echt verar....,bin doch nicht die Putzfrau,Kinderfrau und Haushälterin und gehe noch nebenher arbeiten,ohne das er was dazu beisteuert.

Naja der größte Streitpunkt ist sein Sohn,weil ich wohl zu streng mit ihm wäre und zu viele Reglen aufsetze und nur schimpfe,es ist ja nicht so dass ich mit dem kleinen auch nicht schimpfe,aber er hat halt ein anderes Alter,oder wie sehen sie das?
Ich weiß es auch nicht,wollen jetzt erst einmal zu einer Familienberatung,aber ob das was bringt.Mein Mann meint ja ich bin an allem Schuld.

Danke für s zuhören,lg Katrin
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Thomas Gerling-Nörenberg
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Herzlich willkommen in unserem Forum, Katrin!

Beitrag von Thomas Gerling-Nörenberg »

Das was Ihre Familie bedrückt, scheint ja ein richtiges Patchwork-Thema zu sein.

Hat Ihr Mann seinen und Ihren 2 1/2 jährigen Sohn nicht richtig angenommen und "streiten" sie sich über "meine" "deinen" Sohn.

Das "Patchwork" benötigt seine Zeit, damit die familiären "Geschichten" zusammenwachen, zusammengeknüpft werden können.

Diese Themen scheinen mir untergründig immer mitzuschwingen, so dass sie zuerst geklärt werden sollten.

Die Erziehungsstile, die Sie von ihrem Mann unterscheiden, könnten danach angegangen werden. Zumindest sollten sie sich über die Motive und Grundhaltungen austauschen, damit das Verständnis zwischen Ihnen wächst. Sonst entfernen sie sich immer mehr voneinander und durch die angestaute Wut wird die Paar- und somit auch die Elternebene immer distanzierter.

Aber Schuld, sind Sie bestimmt nicht!!!!! und besonders nicht an allem!!!!!!!!!!!!
Die Schuldfrage in Beziehungen finde ich sehr problematisch, da sie alles schwerer, problematischer und unlösbarer macht.

Dabei geht es nicht um Schuld, sondern darum, dass sie als "Architekten" ihrer Patchworkfamilie - sie als Eltern - die Geschicke ihrer Familie und somit auch die Verantwortung für Ihre Kinder übernehmen. Damit würde ich Ihren Mann auch mit in die Pflicht nehmen, dass Sie mit ihm aushandlen, dass auch er für SEINEN Sohn Erziehungs- und Versorgungsaufgaben übernimmt, so z.B. das abendliche ins Bett bringen. Damit tut er auch viel für seine Vater-Sohn-Beziehung.

Der Gang zur Familienberatung könnte für Sie und Ihren Mann und auch für die Kinder eine Basis werden, wo sie wieder lernen können, dem anderen zuzuhören, sich Mitzuteilen, förderliche Absprachen zu treffen und über die Verantwortung als Eltern für Kinder sich auszusprechen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie eine(n) gute(n) BeraterIn treffen, der sie und Ihre Familie begleitet.

Falls Sie dennoch eine spezielle Frage haben, können Sie sich auch gern an mich wenden.

Für den weiteren Weg in Ihrer Patchworkfamilie wünsche ich Ihnen viel Kraft und Vertrauen, die richtigen Schritte nacheinander zu tun

Frohen Gruß
Thomas Gerling-Nörenberg
Mom
Beiträge: 6
Registriert: Di 30. Sep 2008, 11:28

Re: Ich weiß nicht weiter...bin ich wirklich an allem Schuld?

Beitrag von Mom »

Hallo!

Ich würde tatsächlich den Gang zu einer Beratungsstelle empfehlen. Da läuft etwas schief... ich vermute jedoch, dass die "Regeln" es nicht so sehr sind...
Ein "Nebenkriegsschauplatz"... der das eigentliche Thema nicht berührt. In Paarfamilien sind das oft die "rumliegenden Socken" und die Zahnpastaspritzer am Spiegel. Natürlich stört man sich an den Socken...aber das wahre Problem liegt viel tiefer.

Ich komme zu dem Schluß, weil die "abverlangten Regeln" doch wirklich mehr als vernünftig sind. Kann es wirklich zu viel verlangt sein von einem Kind sein Zimmer aufzuräumen? Oder den Tisch abzuräumen?
Es ist ein absolutes Minimum!

Regeln sind für Kinder absolut wichtig. Wie sonst können sie unterscheiden lernen was gut und was schlecht ist? Natürlich lernen sie auch durch Nachahmung... aber bei weitem nicht alles. Und Kinder suchen Grenzen. Es ist wie ein Netz, das sie hält. Eine Orientierung auf Ihrem Weg.
Man sieht das am deutlichsten an Kleinkindern. Wenn sie nach den Eltern verschmitzt schauen und mit der Hand - meist langsam - nach etwas greifen..oder eine Schublade öffnen.... sie schauen, ob sie Aufmerksamkeit damit erregen und wie die Reaktion ist. Wenn sie ganz klein sind, können sie die Art der Aufmerksamkeit manchmal nicht richtig abschätzen... dann werfen sie z.B. etwas runter ... auch wenn Mama nicht ganz so begeistert ist... auch die Reaktionen zu deuten müssen sie lernen.

Wenn die Kinder größer werden, zeigen sie dieses "nach Reaktion suchen" nicht mehr so deutlich. Aber das Prinzip bleibt dasselbe. Ohne Regeln ist es wahnsinnig schwierig für Kinder heraus zu finden, wann sie etwas gut und richtig machen.. und wann sie etwas falsch machen. Und ganz besonders schwierig ist es, wenn weder "falsch" noch "richtig" wirklich zu einer eindeutigen Reaktion führen.
Kinder sind keine "kleine Erwachsenen", die schon ganz genau wissen was richtig und was falsch ist oder gar die Konsequenzen abschätzen könnten. Selbst Erwachsene wissen das manchmal nicht....wenn auch natürlich bei weitaus komplexeren Sachverhalten....

Das nächste was mich zu der Vermutung führt ist die beschriebene Art miteinander umzugehen. Da lese ich nichts von Unterstützung... oder gar kleinen Zärtlichkeiten... gemeinsames Zubett bringen der Kids etc.. Da stimmt irgendetwas zwischen Euch beiden überhaupt nicht!

Und auch das Verhalten der Schwiegermutter... irgendwie scheint sie Dich mehr so als "2.Wahl" zu betrachten. Warum ist das gemeinsame Kind der Obhut der Oma nicht Wert? Kann man sich als Oma nur einem einzigen Kind widmen??? Nein...

Da wäre ein offenes Gespräch dringend nötig! Da Oma wohl leider ziemlich eng in der Familie steckt, sollte Oma am besten auch irgendwie mit einbezogen werden... auch wenn ich solche Konstellationen fürchterlich finde *grusel
Aber sie muss verstehen, dass sie da einiges nicht richtig macht! Natürlich hat sie als Oma mehr "Freiheit". Eine Oma darf ihr Enkelkind natürlich verwöhnen. Wohin kämen wir sonst *g... aber Mitgefühl ohne ein bißchen eigene innere Distanz ist der falsche Weg. Sie kann natürlich den Enkel bedauern, dass die Mutter ihn "im Stich" lässt... so etwas ist wirklich grausam.. aber sie darf das nicht zu ihrem eigenen Problem machen.
Was ich damit meine ist schwer zu beschreiben. Aber stell Dir mal eine Krankenschwester, einen Arzt oder Psychologen vor, der/die mit jedem seiner Patienten wahrhaft "mitleidet"... das geht nicht lange gut! Und dann könnte er/sie niemanden mehr helfen. Und die Kehrseite der Medaille ist: Dem Patienten ist damit auch nicht geholfen! Wenn es mir schlecht geht und ich traurig bin.. und angenommen ich erzähle das einer Freundin... und die hat sooo viel Mitgefühl, dass sie selbst in Tränen ausbricht.... hm, wie könnte sie mich dann noch trösten???? Dann benötigt sie selbst Trost!

Ist das irgendwie verständlich, was ich meine?

Gerade wenn wir traurig sind, benötigen wir eine "starke Schulter". Menschen an denen wir uns anlehnen können. Vor lauter Mitgefühl gleich mit umzufallen hilft keinem! Und deshalb benötigt dieses Kind, das wahrhaft schlimme Erfahrungen macht, eine starke Schulter... und eben nicht einen Vater und eine Oma, die vor lauter Mitgefühl vergessen, ihn aufs Leben vorzubereiten...

Das Problem aber ist, dass Du sehr wwahrscheinlich erzählen kannst was Du willst. Bei Oma und Vater wird das wenig ankommen. Aber vielleicht findet ein Psychologe einen Zugang. Dann kommt das von jemand anderem....und wenn ein anderer das sagt ohne selbst betroffen zu sein... kann sein, dass sie es dann annehmen...

Viel Erfolg!

Mom
Pirkko82
Beiträge: 2
Registriert: Di 30. Okt 2007, 11:59

Re: Ich weiß nicht weiter...bin ich wirklich an allem Schuld?

Beitrag von Pirkko82 »

Hallo,

ich komme selbst auch aus einer "Patchworkfamilie". Die Probleme, die Sie schildern, kenne ich von meinen eigenen Eltern sehr gut. Muss vielleicht dazu sagen, dass in diesem Fall *ich* das gemeinsame Kind bin. Meine Eltern haben sich ebenso wie Sie über eine Zeitungsannonce kennengelernt. Mein Vater brachte damals 3 Kinder mit in die Beziehung (14, 10 und 9 Jahre), meine Mutter zwei Töchter (10, 7 Jahre) - dann kam ungeplanterweise ich zwei Jahre später und dann haben wir weitere fünf Jahre später noch einen Jungen in die Familie (als Pflegekind) aufgenommen.

Meine ELtern streiten sich heute noch über "deine", "meine", "unsre" Kinder. Jüngstes Beispiel: Ich habe vor 4 Wochen mein erstes Kind entbunden und meine Mutter meinte "Ach, ist das schön - das ist das erste gemeinsame Enkelchen..." - meine anderen Geschwister sind, wie ich eben ja schon geschrieben hatte - alle wesentlich älter als ich und haben bis auf eine Schwester alle bereits Kinder. Das hat mich mal wieder wachgerüttelt...

Auch wenn ich nun gegen Wände laufen kann, werde ich meine Sichtweise Ihrer Problemlage einmal darlegen:
Ich denke, dass es ganz wichtig ist, den Begriff der "Patchwork"-Familie nochmal zu überdenken, weil er (wie ich finde) sehr hohe Anforderungen an alle Beteiligten stellt. "Patchwork" bedeutet "aus den Flicken von etwas altem, etwas neues - zusammengehördenes - erstellen". Aber das ist oft einfach nicht möglich, zumindest nicht im Sinne von "Patchwork", in dem *zusammengehörend* ja das Schlüsselwort ist. Ich habe mich im Zuge meines Studiums sehr intensiv mit dem Thema "Patchwork" beschäftigt und auch meine Abschlussarbeit darüber geschrieben. Und in Ihrem Fall, denke ich, würden Sie es sich und dem Sohn Ihres Mannes (sowie allen anderen Beteiligten) einfacher machen, wenn Sie klar artikulieren würden, was Sie sind - nämlich eine STIEF-Familie. Das bedeutet auch, dass Sie Ihren Mann die Regeln für seinen Sohn machen lassen müssen. Es ist sein Sohn und Sie sind seine Stiefmutter. Das nimmt Ihnen auch den Druck, seine Mutter sein zu *müssen*. Sie können ihm eine Wegbegleiterin sein, aber kein Mutterersatz. Lieben Sie ihn, so wie Sie können und lassen Sie seinem Vater das Recht, ihn zu erziehen. Die Rolle der Mutter können Sie bei Ihrem gemeinsamen Sohn zur Genüge ausfüllen... Der Sohn Ihres Mannes ist "nur" Ihr Stiefsohn. Sie können ihn annehmen, aber er wird nie Ihr Sohn sein.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Erfolg,
Pirkko Horneck

PS: Wenn Sie Interesse haben, lasse ich Ihnen gern meine Arbeit zukommen und stehe Ihnen für Rückfragen zur Verfügung.
Möge Gott sein, zwischen Dir und dem Leid an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst, (Ägyptischer Segen)
Kati1978
Beiträge: 2
Registriert: So 23. Aug 2009, 12:11

Re: Ich weiß nicht weiter...bin ich wirklich an allem Schuld?

Beitrag von Kati1978 »

Hallo,in ihren Antworten sind sehr viele Aspekte dabei,die mir schon weiter helfen und mich auch darin bestärken,dass nicht ich immer diejenige bin,die alles falsch macht.Nur leider sieht das mein Mann und meine Schwiegereltern nicht.Wenn ich mit meiner Familie oder besten Freundin darüber spreche,dann machen sie mir auch deutlich,dass ich sehr wohl sehr viel für die Familie tue und AUCH für das Wohl meines Stiefkindes.Ich bin immer da und kümmere mich,dass es meinen Kindern gut geht.Aber das reicht meinem Mann anscheinend nicht.Ich habe ihm auch gesagt,dass ich von ihm sehr viel vermisse,mehr Begeisterung für seine Kinder auch wenn es sich auch mal um Kleinigkeiten handelt(z.B. ein schön gemaltes Bild,oder der erste Tag im Kindergarten).Er soll doch auch mal sagen,das hast du schön gemacht oder wie war es denn heute?Nein er sitzt vor seinem Laptop und hört gar nicht richtig zu.Das finde ich mehr als traurig,weil die Kinder das sicher auch merken.Ich würde mir auch wünschen,dass er abends das zubettgehen mehr unterstützt.Man kann sich ja auch aufteilen,jeder bringt ein Kind zu Bett und die andere Woche umgekehrt.Nein,man muss ihn jedesmal erst bitten,wenigstens noch ein Küßchen und eine Umarmung zu geben.Das kann doch nicht sein,manchmal denke ich ,warum ist er nicht Jungeselle geblieben anstatt eine Familie zu gründen.Das habe ich ihm auch schonmal gesagt,dann kommt nur,die Kinder waren ja nicht geplant.Das tut weh.

Ich hoffe sehr,dass auch ihm in der Therapie endlich die Augen geöffnet werden und ihm mal gesagt wird,was er alles falsch macht und das er sich mehr in der Familie einbringen muss,vielleicht sieht er es dann doch mal ein,ansonsten sehe ich für diese Familie echt schwarz.

Was meine Schwiegereltern angeht,mit denen brauche ich erst gar nicht sprechen,weil sie sowieso auf ihren Standpunkt bestehen.Sie haben die ersten Jahre die Erziehung des großen übernommen ,während mein Mann arbeiten war,insofern sind sie fast die Ersatzeltern des großen.Aber mein Schwiegervater(mit dem kann man darüber noch am besten reden),hat vor zwei Jahren zu seiner Frau gesagt,(da war es auch so schwierig zwischen uns,weil ich so konsequent bin und streng),dass sie jetzt mal etwas sich von dem Kind lösen muß und die Omarolle übernehmen soll,da ich nun die MUTTERrolle übernommen haben,und das Kind erziehen werde.
Ein wenig hat das auch etwas gebracht,aber sie läßt trotz allem viel zuviel durchgehen und mischt sich in unsere Erziehung einfach ein.
Thema Nintendo,wir als Eltern haben gesagt,dass unser Sohn dass noch nicht mit 8 Jahren braucht,was machen die,kaufen es einfach zum Geburtstag,da werden wir einfach übergangen. Und so ist das sehr oft und führt natürlich bei uns oft zu Konflikten,aber mein Mann besitzt da auch einfach nicht den Mut mal etwas dagegen zu sagen und ich mische mich jetzt nicht mehr ein,weil ich ja eh die böse Stiefmama bin.....
Naja wir werden sehen,was die Therapie bringt,ich hoffe wir schaffen es...melde mich sobald wir die erste Sitzung(8.9.) hinter uns haben.

lg Katrin
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